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Coronakrise 14 Konzerne haben Staat bereits um Kapitalspritze gebeten

In der Coronakrise brauchen schon mehr als ein Dutzend deutscher Konzerne eine staatliche Kapitalspritze. 14 Unternehmen haben laut einem Zeitungsbericht bei der Bundesregierung bereits Bedarf angemeldet.
Wirtschaftsminister Altmaier: Mehr als ein Dutzend Unternehmen haben bereits Bedarf an Rekapitalisierung angemeldet

Wirtschaftsminister Altmaier: Mehr als ein Dutzend Unternehmen haben bereits Bedarf an Rekapitalisierung angemeldet

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Britta Pedersen/ dpa

Dem deutschen Staat gehört bereits seit Anfang Juli ein Fünftel der Lufthansa - und es könnten bald noch mehr Unternehmen in sein Portfolio kommen: Die Bundesregierung prüft den Einstieg in mehr als ein Dutzend weitere Konzerne, wie das "Handelsblatt" berichtet. "14 Unternehmen haben bereits ausdrücklich Bedarf an einer Rekapitalisierung angezeigt", schrieb Wirtschaftsstaatssekretär Ulrich Nußbaum demnach in einer Antwort auf eine schriftliche Frage der Grünenpolitikerin Katharina Dröge.

Bei der "weit überwiegenden Anzahl der Unternehmen" stehe die Prüfung am Anfang, heißt es dem Bericht zufolge in der Antwort aus dem von Peter Altmaier (CDU) geführten Bundeswirtschaftsministerium weiter. Es ließen sich daher "zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine belastbaren Aussagen über die Art etwaiger Stabilisierungsmaßnahmen treffen".

Bereits Ende März - kurz nach Beginn der Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie - hatte die Bundesregierung den 600 Milliarden Euro umfassenden Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) aufgelegt. Dieser soll Unternehmen vor den Auswirkungen der Coronakrise abschirmen und laut Altmaier die "Substanz unserer Wirtschaft" erhalten. Der Fonds richtet sich vor allem an Konzerne und größere Mittelständler. Grundsätzlich kann der WSF auf zwei Arten helfen: Er kann Kredite garantieren, und er kann Unternehmensanteile erwerben, um so Firmen zu rekapitalisieren.

Insgesamt hat die Bundesregierung laut Wirtschaftsstaatssekretär Nußbaum von "knapp 60 Unternehmen Interessensbekundungen" für den WSF erhalten. "Dass so viele größere Unternehmen auf staatliche Unterstützung setzen, zeigt einmal mehr den Ernst der Lage", sagte Dröge, wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünenfraktion im Bundestag, dem "Handelsblatt". "Wenn es um direkte Staatsbeteiligungen geht, muss aber klar sein, dass es sich dabei um Rettungsbeteiligungen handelt und nicht um ein dauerhaftes Portfolio für Minister Altmaier." Die Bundesregierung müsse nun eine Strategie vorlegen, "wann und wie sie die Anteile wieder veräußern wird", forderte Dröge.

fdi