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Wegen Coronakrise Zahl der Verkehrstoten sinkt drastisch

Die Coronakrise wirkt sich auf die Unfallbilanz im Straßenverkehr aus: Im ersten Halbjahr gab es in Deutschland viel weniger Tote. Die meisten Opfer pro Einwohner verzeichnete ein ostdeutsches Bundesland.
Autobahnpolizei im Einsatz (Symbolbild): Weniger Tote wegen Corona

Autobahnpolizei im Einsatz (Symbolbild): Weniger Tote wegen Corona

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Carsten Rehder/ picture-alliance/ dpa

Die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen ist infolge der Corona-Pandemie deutlich gesunken. In den ersten sechs Monaten des Jahres kamen 1281 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit starben 195 Menschen weniger als im ersten Halbjahr 2019, das entspricht einem Rückgang von 13,2 Prozent.

Die Statistiker machen das gesunkene Verkehrsaufkommen für den Rückgang verantwortlich. Auch die Zahl der Verletzten lag während der Coronakrise mit knapp 148.100 im ersten Halbjahr auf einem Tiefpunkt. Das waren 18,7 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Insgesamt nahm die Polizei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 18,3 Prozent weniger Unfälle auf als im ersten Halbjahr 2019. Die Zahl sank auf rund 1,1 Millionen. Seit der Wiedervereinigung gab es im gleichen Zeitraum nur 1998 weniger Unfälle. Bei knapp 954.600 Unfällen blieb es 2020 bei Sachschaden, bei rund 118.700 Unfällen gab es Verletzte oder Tote.

Hamburg und Berlin gelten als sichere Autostädte

Das Risiko, tödlich zu verunglücken, ist in Brandenburg am höchsten. Je eine Million Einwohner starben dort im ersten Halbjahr durchschnittlich 27 Menschen auf den Straßen - deutschlandweit sind es im Schnitt 15 Menschen je eine Million Einwohner.

Mit vier und acht lag dieser Wert in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Ebenfalls niedrig war das Risiko in den Flächenstaaten Nordrhein-Westfalen und Saarland mit jeweils elf Verkehrstoten sowie Baden-Württemberg mit 13 und Hessen mit 14 Getöteten je eine Million Einwohner.

Auch auf lange Sicht gehen die Todeszahlen zurück (siehe Grafik). Vor allem Autoinsassen kommen seltener ums Leben. Anders sieht es bei Fahrradfahrern aus: Im Vergleich zu 2010 stieg die Zahl der getöteten Radfahrer um 16,8 Prozent. Im vergangenen Jahr starben 445 Radfahrer bei Unfällen, wie das Statistische Bundesamt zuletzt mitteilte. Besonders gefährdet sind den Statistikern zufolge ältere Radler: 53,8 Prozent der im vergangenen Jahr tödlich verletzten Fahrradfahrer waren 65 Jahre alt oder älter.

bam/AFP